Hier geht es zu Bildern in der Galerie...

Seit einiger Zeit beschäftige ich mich auch noch mit der Fotografie als Hobby. Das fing mit einer Casio QV-5700 an. Dank des damals mitgelieferten MicroDrive und den vielen manuellen Einstellmöglichkeiten an der Kamera kamen ziemlich schnell ziemlich viele Bilder zusammen – es macht eben Spaß, mit der Technik zu spielen. Interessant für alle Eigentümer einer derartigen Kamera ist auf jeden Fall das QV-Forum; dort bekam ich meistens schnell und freundlich Hilfe. Da dann aber auch der externe Soligor-Blitz (DG-280AZ) und die Weitwinkel- und Telekonverter nicht mehr ausreichten, kam Anfang 2005 die Neue.

Seitdem spiele ich also mit einer Canon EOS 20D, und bin von der Kamera hellauf begeistert – auch von dem Auslösegeräusch, auch wenn es viele als zu laut empfinden. Einige Objektive dazu, ein ordentlicher Blitz (Sigma DG 500 Super II), viele Filter (zirkulares Polarisationfilter von B+W nach Käsemann, diverse Cokin-P-Filter), eine große Tasche (Tamrac Cyberpack 9 – für ein großes Notebook) – schon hat man viel zu schleppen und alles, was Spaß macht, immer mit dabei.

Einige Bilder, die ich bisher mit der Kamera gemacht habe, gibt es hier zu sehen. Nachdem ich gesehen habe, was man mit den raw-Dateien der 20D alles anfangen kann, besteht bei mir jetzt nur das Dilemma, dass auf die 1gb-CF-Karte nicht allzu viele (um die 100 – im Gegensatz zu ca. 450 bei der QV) Bilder passen – aber die Qualität ist es mir wert. Außerdem merke ich, dass ich mit der Zeit immer wählerischer bezüglich der Motive werde.

Bleibt abzuwarten, was mir noch alles vor das Objektiv rennt – dank der kurzen Anschaltzeit dürften die verpassten Situationen weniger werden. Im Gegensatz zur 20D, die keine merkliche Verzögerung hat, musste ich bei der QV-5700 schon immer 5 Sekunden warten, bis die Kamera betriebsbereit war... Leicht vorstellbar, welche Fotos mir dadurch alles entgangen sind...

Bei technischen Fragen rund um die digitale Spiegelreflex-Fotografie gibt es im Internet einige Stellen, an denen man schnell und kompetent Hilfe findet. Ich möchte mich auf eine kleine Auswahl beschränken, bei der ich bisher viele interessante Dinge gelernt habe: Das DSLR-Forum, das DForum sowie das englischsprachige Canon EOS Forum von photo.net.

Schon für die QV-5700 habe ich mir damals einen Panoramakopf gebaut. Bei der Panoramafotografie geht es darum, mehrere Bilder neben- oder auch übereinander aufzunehmen, um diese dann später zu einem großen Bild oder gar zu einer Rundum-Ansicht zusammenzusetzen. Das Problem dabei ist, dass die meisten (alle?) Kameras ihr Stativgewinde nicht unter dem Nodalpunkt des Objektivs haben. Dies ist aber notwendig, damit beim Drehen der Kamera keine Parallaxenfehler auftreten: Wenn man die Kamera um einen Punkt, der nicht der Nodalpunkt ist, dreht, bewegen sich Objekte im Vordergrund offenbar stärker als die im Hintergrund. Das kann dazu führen, dass z. B. Laternen doppelt erscheinen, oder sogar, dass die Stitcher die Arbeit verweigern.

Die Anpassungsarbeiten an die EOS 20D erschöpften sich dann zum Glück darin, die obere Platte, auf die die Kamera geschraubt wird, neu zu basteln. Da der Nodalpunkt aber objektiv- und brennweitenabhängig ist, müsste für jedes Objektiv, mit dem Panoramen fotografiert werden sollen, sowie für jede Brennweite eine neue Platte angefertigt werden. Diese Umstände beseitigen Schlittenkonstruktionen – diese waren mir aber zu umständlich, unter Umständen auch zu ungenau, und der eine Overkill – ich muss mich statt dessen eben darauf beschränken, mit dem Kit-Objektiv bei 18 oder 55 mm Brennweite Panoramen anzufertigen – für mich ist das ein angenehmer Kompromiss.

Der Panoramakopf an sich besteht aus einem Zinkblech, welches in der Mitte um 90° gebogen wurde. Zur Stabilität wurde noch ein kleines Stück Zinkblech diagonal eingeschweißt – damit verbiegt sich die Konstruktion auch mit der 20D oder in der Tasche nicht. Die bräunlichen Platten sind aus Pertinax – scheint wohl vollständig aus Chemie zu bestehen, aber haben den Vorteil, dass sie extrem stabil sind, und dass ohne Weiteres Gewinde in sie hineingeschnitten werden können. Die untere Platte dient der Befestigung auf dem hama OmegaPro II, die obere muss jeweils auf Kamera und Objektiv abgestimmt werden. Die Werte für die QV-5700 habe ich selbst ermittelt, die für die 20D habe ich im DSLR-Forum gefunden (und hier noch einmal überprüft).

Hier eine kleine Übersicht über die Lage der Nodalpunkte, die ich ermittelt habe. Hier sollte aber beachtet werden, dass die Messgenauigkeit nicht übermäßig hoch ist – Abweichungen von einem Millimeter können durchaus auftreten. Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass hugin, wenn es mit smartblend verwendet wird, leichte Parallaxenfehler gut korrigiert. Die angegebenen Maße beziehen sich auf den Abstand des Nodalpunktes vom Stativgewinde der EOS 20D.

Objektiv @ BrennweiteNodalpunkt
EF-S 10-22/3.5-4.5 @ 10 mm106 mm
EF-S 10-22/3.5-4.5 @ 22 mm106 mm
EF 28-105/3.5-4.5 II @ 28 mm86 mm
EF 28-105/3.5-4.5 II @ 105 mm43 mm
EF 50/1.8 II @ 50 mm43 mm
EF 85/1.8 @ 85 mm71 mm

Genug von der Theorie, hier nun einige Bilder:

Panoramakopf komplett

Panoramakopf komplett

Platte für die QV-5700

Platte für die QV-5700, Rückseite

Layout der Platte für die QV-5700

Panoramakopf umgebaut für die 20D, komplett mit Kamera (im Spiegel)

Panoramakopf umgebaut für die 20D, komplett

erstes Panorama mit 20D in 3m x 3m kleiner Küche

überarbeitetes Panorama mit 20D in 3m x 3m kleiner Küche

Und zum Abschluss hier noch ein „interaktives” Panorama der Küche (benötigt Java!):